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Thema für 2005 ist die Maschine, die den Menschen bei einer der menschlichsten Tätigkeiten simuliert: Beim Musikmachen. Dazu gehören Roboter und Musikmaschinen, aber auch der einfache CD-Spieler, dessen Aufgabe die Abbildung von Musik ist. Kurz: Eine Musikveranstaltung ohne Musiker; neue und experimentelle Musik für einmal nicht integriert, sondern als Fremdkörper inszeniert. Als Frachtgut aus einer anderen Welt.


Der Schauplatz

Der Titel «Inbound ISO 1496» bezieht sich einerseits auf den Terminus «Inbound» der Fluglotsen (für zur Landung angekündigte Flugzeuge) und andererseits auf die offizielle Norm «ISO 1496» für Schiffscontainer. Unsere Bühne wird eine Landschaftsinstallation aus maximal 50 solcher Container sein. Eine rätselhafte Ruine einer Industriekathedrale, die auch an ein Raumschiff erinnern mag, gestrandet mitten auf einem der schönsten Flecken im ländlichen Oberbaselbiet als grösstmöglichen Gegensatz. Eine riesige Masse aus Schiffscontainern, abgestürzt auf dem Heuberg, die nach und nach während der Veranstaltung ihr Frachtgut preisgeben.
Dieses Frachtgut sind Installationen, Roboter und Musikmaschinen. Die Container werden zum Ausgangspunkt für die verschiedenen Aktionen und Performances und werden teilweise selbst als Instrumente genutzt. Sie werden Bühnenbild, technische Infrastruktur und Instrument in einem sein.
Unter anderem wird in diese Installation hinein ein 12-kanaliges aufwändig gestaltetes sog. «Akusmonium» gebaut. Ein Lautsprecherorchester in der Tradition der französischen und englischen «akusmatischen Musik», von elektroakustischer Musik, die auf mehrkanaligen Tonträgern vorproduziert wird und im Konzert auf dem «Akusmonium» interpretiert wird. Unseres Wissens wird es das erste «Open Air Akusmonium» der Schweiz sein.
Ausser Sichtweite der Installation wird sich das Festivalzentrum mit dem Einlass und einem Treffpunkt für das Publikum in den Pausen befinden. Dem Thema entsprechend werden «Essensmaschinen» für Verpflegung der Besucher sorgen.


Programm & Ablauf

«Inbound ISO 1496» wird eine durchgehende Veranstaltung von ca. fünf bis sechs Stunden mit zwei grösseren Pausen sein. Noch bei Tageslicht beginnend werden bis in die Nacht hinein in drei «komponierten Programmblöcken» von jeweils ca. 80 Minuten Dauer ein breites Spektrum aktueller Arbeiten von namhaften internationalen, nationalen und regionalen Künstlern, Komponisten und Performancekünstlern gezeigt. Darunter befinden sich Auftragskompositionen, wenige «Klassiker» des Genres und vor allem auch Performances von Künstlern und Künstlerinnen, die sich seit Jahren mit Robotern und Musikmaschinen beschäftigen. Ihre Arbeiten sollen sich zu einem Gesamtkunstwerk verbinden, zu einem rätselhaften Spektakel und zu einer Reise in die Nacht und in die Fremde.
Durch das Programm führt eine Gruppe von «Mechanikern», die die einzelnen Aktionen für das Publikum sichtbar inszeniert auslösen, initiieren, bedienen und stoppen. Sie werden die eigentlichen sichtbaren menschlichen Performer sein und ihre Aktionen selbst werden bereits eine Performance darstellen.
Die meisten der gezeigten Arbeiten werden Uraufführungen sein. Alle anderen Werke werden das erste Mal in der Schweiz gezeigt. Einige der Künstler werden überhaupt erstmals in der Schweiz zu sehen sein.

Programmelemente werden sein:

a) Performances, eigentliche «Live-Acts» ohne (sichtbare) «Musiker», aber durchaus mit «Operatoren», «Piloten», «Mechanikern» von jeweils ca 10' bis 20' Dauer.
b) akusmatische Musik von jeweils 10' bis 20' Dauer
c) Installationen
Aus diesen «Programmelementen» werden drei «Programmblöcke» von ca. 80 Minuten gebildet, in denen jeweils Werke aus allen drei Elementen enthalten sind.


Komponist/innen & Künstler/innen

Im Folgenden die Komponisten und Künstler, mit denen wir bereits in Verhandlung stehen. Die Verhandlungen sind in unterschiedlichsten Stadien und reichen von «angefragt» bis hin zur festen Buchung. Naturgemäss wird sich die Liste möglicherweise noch verändern und erweitern. Stand März 2005

a) Performances
Nicolas Anatol Baginsky (D) ist der wichtigste Musikroboterkünstler Deutschlands, der seit rund 10 Jahren kontinuierlich an seiner autonomen Roboterband arbeitet. Er bringt seine Band «the three sirens» mit. Eine Band bestehend aus drei autonomen Robotern.
Godfried-Willem Raes (B) ist der belgische «Altmeister der Musikmaschinen», für dessen frei programmierbare Musikmaschinen bereits mehrere Komponisten eigens Stücke geschrieben haben, der aber in der Schweiz bisher nahezu unbekannt ist.
Jaques Remus (F) ein französischer Künstler, dessen spektakuläres «Waschmaschinenorchester» wir in der Schweiz erstmals zeigen wollen. Zudem zeigt er sein raumgreifendes Riesen-Carrilon «Concertomatique No III». Auch seine Arbeiten wurden in der Schweiz noch nie gezeigt.
Steffi Weismann (CH) eine Schweizer Komponistin und Performancekünstlerin, wird mit Georg Klein (D) die neue Arbeit «auf jeden Fall» mit Videoprojektionen zeigen.
Tanja Müller (CH), ebenfalls Schweizerin, wird ihr zauberhaftes Blechorchester, ein Musikautomat aus Schrotttteilen, vorführen.
Cathy van Eck (NL), eine junge holländische Komponistin, in deren neuem Stück drei Performer mit tragbaren Sirenen zum Instrument werden.
Heinz Holliger (CH), der bekannte schweizer Komponist, ist mit eine Stück vertreten, das den Musiker im unsichtbaren lässt. Nur ein grosses Tamtam ist sicht- und hörbar.
Thomas Peter (CH), ein junger zürcher Komponist und Klangkünstler, wird in seiner Performance «Sonotop QT 311» den Container selbst als Instrument benutzen.

b) akusmatische Musik

Aufträge sind vergeben an:
Ludger Brümmer (D), den wichtigsten Vertreter akusmatischer Musik in Deutschland. Seine illusionistischen Werke zählen zu der attraktivsten Musik dieses Genres. Für Rümlingen hat er «Repetitions» für Acousmonium (Lautsprecherorchester) (2005) komponiert
Erik Oña (ARG), den neuen Leiter des Elektronischen Studios der Hochschule für Musik Basel. Er wird sich hier erstmals in der Schweiz auch als Komponist akusmatischer Musik mit dem Stück «Feuilles» (Auftrag Rümlingen 2005) vorstellen.
Alex Buess (CH). In der Region bestens bekannt, hat er einen Auftrag erhalten, für «Inbound ISO 1496» ein speziell zugeschnittenes Werk zu komponieren, das er «Phylum II» nennt.

c) Installationen
Lynn Pook (F), eine französische Klangkünstlerin, wird ihr «Raplapla» vorstellen. Diese speziell konstruierten Hängematten ermöglichen es dem Publikum Klang für einmal nicht als Hör- sondern als sensuelle «Ganzkörpererfahrung» wahrzunehmen.
Rosen & Spademan (CH), die Basler Künstler Sibylle Hauert und Daniel Reichmut zeigen eine neue Version ihres «instant city» -Spieltisches mit Werken von Gary Berger, Michael Harenberg u.a.
Chatschatur Kanajan (ARM) ist ein junger, in Berlin lebender armenischer Geiger, Komponist und Klangkünstler, der erstmals in der Schweiz mit einer Arbeit gezeigt wird.
Douglas Repetto (USA) aus New York ist ein Roboterkünstler, dessen «Horsetable», ein wandernder und tanzender Esstisch, das Publikum auf seinen Wegen zu den Containern begleiten wird. Zudem wird er die Installation «Slowscan Soundwave» mitbringen.

Insgesamt sollen Aufträge an folgende Komponist/innenen und Klangkünstler/innen vergeben werden, werden also mit Uraufführungen an «Inbound ISO 1496» auf dem Heuberg vertreten sein:
Alex Buess (CH)
Steffi Weismann (CH)
Cathy van Eck (NL)
Ludger Brümmer (D)
Erik Oña (ARG)
Bernard Gal (AU)
Chatschatur Kanajan (ARM)

Weitere Uraufführungen von:
Gary Berger (CH)
Douglas Repetto (USA)
Michael Harenberg (D)

Von den folgenden Künstlern werden erstmals mit Arbeiten in der Schweiz zu sehen sein:
IIpotam Mécamusique (F)
Douglas Repetto (USA)
Lynn Pook (F)
 
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